Zusammenfassung eines kurzen & intensiven Open Space Tages
Der zweite Tag des 1. internationalen SoPro-fand am 4. Juni 2014 in der Urania in Wien statt und stand im Zeichen der Zukunft. 60 Personen diskutierten über 11 Themen rund um Sozialökologische Produktion und nachhaltiges Wirtschaften.
Nachfolgend finden Sie ein kurzes Protokoll der Ergebnisse des Workshops.
Die Kongress-TeilnehmerInnen bildeten nach der Methode des „Open Space" 10 Gesprächsgruppen zu folgenden Themen:
- Kriterien für ein SoPro-Gütezeichen
- Produktübersichtskatalog
- Finanzierung SoPro-Plattform und SoPro-Beratung, Geschäftsmodell für die Beratung
- Die Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Geschäftsbeziehungen
- Internationale Vernetzung, Projektideen & Kooperationen
- Wie können mehr (junge) Menschen eingebunden / die Basis verbreitert werden?
- Wie können Wirtschaftsunternehmen zur Teilnahme gewonnen werden?
- Kommunikations- und Austauschstrukturen zwischen Wirtschaftsunternehmen, SoPro und sozialen Unternehmen
- Einbindung in EU-SDR (Einbindung in die EU-Donauraumstrategie)
- Breitere Anbietergruppe (Landwirtschaft, Forstwirtschaft), breitere Qualitätskriterien (Food, ...), Qualitätskriterien
- Vertriebswege und Werbung für SoPro-Produkte und Dienstleistungen
Thema: Wie können Wirtschaftsunternehmen zur Teilnahme gewonnen werden?
Das Thema wurde von Dr. Dietmar Kanatschnig in das Open Space Plenum eingebracht und zum Schluss des 1. internationalen SoPro-Kongresses für alle TeilnehmerInnen kurz zusammengefasst:
SoPro muss Anknüpfungspunkt im strategischen Management finden, das heißt, bei der Geschäftsführung, Managern & Chefs. Erst wenn deren Interesse besteht, soll das operative Management in die Aktivitäten eingebunden werden.Wie schaffen es Sozialbetriebe, zu lernen, wie die Wirtschaftsbetriebe funktionieren / sprechen / ticken? - Zum Beispiel mit dem Projekt „Brückenschlag": > Manager arbeiten 2-3 Tage im Sozialbetrieb und umkehrt. SoPro verkauft sozialen Mehrwert, d.h. „Produkt PLUS den sozialen Mehrwert"Sozialbetriebe müssen Spielregeln der Privatwirtschaft kennen, sie müssen sich in dieser Hinsicht weiter professionalisieren. Dadurch wird Vertrauen erzielt. (Verkaufs-)Trainings für Sozialbetriebe wären eine mögliche Lösung. Image-Verbesserung der Sozialbetriebe
Thema: Einbindung in EU-SDR (EU – Donauraumstrategie)
Das Thema „Einbindung in die EU-Donauraumstrategie wurde von Dr. Erwin Slezak in das Open Space Plenum eingebraucht und am Ende des 1. internationalen SoPro-Kongresses kurz zusammengefasst:
SoPro schließt an mehrere Schwerpunktbereiche (priority areas) der Donauraumstrategie an:
- PA 06 Biodiversität, Landschaft (Biodiversity, Landscapes)
- PA 08 Wettbewerbsfähigkeit (Competitiveness)
- PA 09 Menschen und Fähigkeit (People & Skills)
Erwin Slezak lädt zum Annual Forum am 26. und 27. Juni 2014 im Wiener Rathaus ein, das Projekt SoPro wird am 27. Juni um 12 Uhr vor rund 750 Personen präsentiert. Nähere Informationen unter www.unserboden.at.
Thema: Breitere Anbietergruppe (Landwirtschaft, Forstwirtschaft), breitere Qualitätskriterien (Food, ...), Qualitätskriterien
Das Thema „Soziale Kriterien in der Landwirtschaft" wurde von Mag. Katharina Roth für das Open Space Plenum am Ende des des 1. internationalen SoPro-Kongresses zusammengefasst:
Als ökologische Kriterien für SoPro sollen die Bio-Kriterien herangezogen werden, weil funktionierende und zertifizierte Prozesse bereits zur Verfügung stehen und gut eingeführt sind. Sie können direkt auf SoPro-Produkte angewendet werden.
Probleme ergeben sich, weil für manche Sozialbetriebe die komplette Zertifizierung nicht möglich ist. Als Alternative könnten einzelne Produkte oder Produktlinien zertifiziert werden.
Soziale Kriterien in der Landwirtschaft sind unzureichend formuliert und daher schwierig zu fassen, denn sie stehen noch nicht in der gleichen Form wie die Bio-Kriterien zur Verfügung. Biologischen Kriterien haben aber auch positive soziale und arbeitsrechtliche Auswirkungen, da etwa auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Mitteln verzichtet werden muss.
Thema: Vertriebswege und Werbung für SoPro-Produkte und SoPro-Dienstleistungen
Das Thema „Vertriebswege und Werbung" wurde von Mag. Brigitte Seidl-Brychta für das Open Space Plenum am Ende des 1. internationalen SoPro-Kongresses zusammengefasst:
Derzeit werden von den größeren Sozialbetrieben Kontakte zur Wirtschaft im Sinne des Key-Account-Management unterhalten. Nur im SoPro-Projekt stehen BeraterInnen als Vermittler ergänzend zur Verfügung.
Online-Plattform & Web-Shop im Internet halten alle GesprächsteilnehmerInnen für wichtig. Der Inhalt einer solchen Plattform wird lang diskutiert: zum Beispiel wird eine Darstellung von Produkten und Dienstleistungen ohne Preise überlegt, da aufgrund unterschiedlicher Fördermodelle Sozialbetriebe immer wieder zu sehr unterschiedlichen Preisen anbieten. Dadurch kann auch der Konkurrenz-Gedanke vermieden werden. Der Webshop müsste weiters das Kriterium der Regionalität berücksichtigen.
Wie kommen wir zu einer populären Online-Plattform oder einem Webshop?
- Mit Beispiel-Produkte starten
- Eine tolle Kampagne
- Weitere Produkte aufnehmen
- Langfristig einen Trend / „Fashion" kreieren
Angesprochen wurde auch ein Gefälle der Awareness in Bezug auf soziale Herkunft von Produkten und Dienstleistung nach Osten hin. VertreterInnen aus Ungarn und Rumänien weisen darauf hin, dass „sozial" dort an sich kein gut gehendes Verkaufsargument ist (daher das Qualitäts-Argument für diesen Raum noch wichtiger).
SoPro-Kongress-Protokoll_Tag2: 06.Jun.2014 Teilen Tweet