Die Dienstleistung des Altwarenhandels und des damit verbundenen Verkaufs auf dem Hauseigenen Flohmarkt bildet das zentrale Standbein der Emmausgemeinschaft Lilienfeld.

Interessierte Kunden und Kundinnen können sich bei Emmaus Lilienfeld melden, wenn sie intakte Waren, wie Möbel oder Elektrogeräte, abzugeben haben. Die Gegenstände werden von den Kompagnos kostenlos abgeholt, begutachtet und im Flohmarkt zum Verkauf angeboten. Als zusätzliche Leistung werden auch Wohnungsräumungen durchgeführt. Besonders wichtig ist dem Sozialbetrieb die Zufriedenheit der Kunden und Kundinnen.

Altwarenhandel als Beitrag zu nachhaltigem Umgang mit Ressourcen

Der Altwarenhandel ist ein Arbeitsbereich der international von Emmausgemeinschaften angeboten wird, und gut mit der Grund-Philosophie der Gemeinschaft, nämlich Lebensraum für sozial ausgegrenzte Personen zu schaffen, einher geht. Es handelt sich um eine einfache Tätigkeit, die von jedem ohne allzu große Vorkenntnisse verrichtet werden kann. Wichtiger Bestandteil jedoch ist die körperliche Fitness, die durch die Arbeit trainiert wird. „Die Kompagnos gehen ihrer Tätigkeit mit Freude nach, weil es gesellschaftliche Wertschätzung bringt und sie froh sind mitspielen zu dürfen“ erläutert Siegfried Tischhart. Der Bereich Altwarenhandel richtet sich durch den Wiederverkauf von Hausrat und Möbeln gegen die „Wegwerfgesellschaft“ und bildet ein Beispiel für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.

Menschen begleiten, bis sie auf eigenen Füßen stehen

Die Emmausgemeinschaft Lilienfeld, die sich als „Verein zur Integration sozial hilfsbedürftiger Menschen“ versteht, hat als Zielgruppe Personen, die sonst in keine Förderungsmodelle passen, d.h. Menschen, die es nicht schaffen in anderen Strukturen unterzukommen. Für insgesamt 8 Personen stehen neben Beschäftigung auch Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung. „Wir möchten Menschen so lange begleiten, bis sie auf eigenen Füßen stehen können, und nicht nur bis eine Frist abläuft“, erklärt der Leiter der Emmausgemeinschaft Siegfried Tischhart. Die Philosophie der Einrichtung ist es sich unabhängig von Fördergebern erhalten zu können, wodurch ein großer Eigenerwirtschaftungsgrad und Spenden notwendig sind. Neben dem Altwarenhandel gibt es im Projekt eine Tischlerei, in der mit Massivholz und heimischen Hölzern gearbeitet wird.

Nachhaltigkeit als Verlangsamung

Für die Einrichtung ist Nachhaltigkeit generell ein wichtiges Thema. Neben dem Heizen mit Holz, einem Haus-Brunnen und der thermischen Gebäude-Sanierung, wird beim Essen bewusst auf Naturkost geachtet. Für Siegfried Tischhart bedeutet die Reduzierung der Geschwindigkeit einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: „In einer Gesellschaft in der alles immer schneller gehen muss kann Verlangsamung dazu beitragen bewusster mit der Umwelt und seinen Mitmenschen umzugehen.“